Die Betroffenen jagen erlernten, anerzogenen, idealisierten, begehrten oder abgelehnten Rollenbildern des männlichen oder weiblichen Geschlechts nach. Sie stehen nicht zu ihrem Geschlecht, zu ihren sexuellen Orientierungen und Bedürfnissen, betrügen sich und die Anderen und erleben weder sich noch die Anderen "mit ihrem wahren Gesicht". Oder sie "entschuldigen" sich für ihr Geschlecht, ihre sexuellen Orientierungen und Bedürfnisse als Mann und Weib.
Nach außen "leben" sie ein Geschlecht, bzw. "das" Geschlecht nach einem selbstgebastelten "Soll", "Kann", "Darf" oder "Muss" und sind stetig damit beschäftigt, die Fassade zu erstellen, zu erhalten und durchzuhalten. "Fällt die Maske", brechen alle Dämme und setzen schlagartig alle Energie von allem Verdrängten, Verleugneten und Umgedeuteten frei. Gelingt die Katharsis, kann die Ehrlichkeit zu sich selbst sich entwickeln, Rückzug, Flucht und Neuanfang werden möglich, mitunter auch in den bestehenden Beziehungen. Klischees werden erkannt, verlieren ihre Bedeutung oder werden zur "Kultur", "Messlatte" und Kulisse.
Für das Leben des wahren Geschlechts und der sexuellen Orientierungen und zur Befriedigung der wahren sexuellen Bedürfnisse werden Nebenwelten geschaffen und strikt vom "offiziellen" Leben verwirklicht. "Rotlichtmilieu", "Clubs", "Hinterzimmer", geheime oder offene Treffpunkte entstehen und sind (nur) unter den Gleichgesinnten bekannt. Wenn sich genügend davon finden, entstehen auch "exotische, ausgefallene und exzellente" Vereinigungen zur Pflege des besonderen Kults.
Organisationen, die ihr Geschlecht verleugnen, verleugnen nicht nur sich, sondern auch alle, die sie bilden und mit ihnen zu tun haben. Die Organisationen werfen einen Schatten. Alle wissen oder erfahren früher oder später, was Sein und was Schein ist, war und bleibt. Den Schein zu wahren war, ist und bleibt meistens wichtiger als alles andere. Pomp, Prunk, Imponier- und Schaugehabe, Inszenierungen und demonstrative Vorführungen von hoch geschätzten (eigenen) Eigenschaften und Fähigkeiten bieten sich als Quelle von stetigen Abwechslungen, Aufregungen und Erlebnissen an. Dennoch bleibt alles am Schluss irgendwie schal.
Es entstehen höchst kreative Konstrukte und Verhaltensmuster für die Verbindungen zwischen dem "offiziellen" und dem "tatsächlichen" Geschlecht und Geschlechtsleben, welche die Lügen, Verleugnungen, Vortäuschungen, Verdrängungen, Verdeckungen, Übertünchungen und Überlagerungen verstecken, verdecken und bestenfalls "durchschimmern" lassen.
Die "Kwelten, K-Welten, Keßler-Welten" "versöhnen", ermöglichen und schützen die Vereinigung aller Lebensformen zu einer Einheit, welche die Konflikte und die Probleme ebenso hervorbringt und "Lösungen" ermöglicht, die als stetiges Experiment mit der Vielfalt der Geschlechtlichkeit in der Einheit und durch die Einheit erscheint.
Die "Kwelten, K-Welten, Keßler-Welten" "heilen" und "verletzen" gleichzeitig: Sie erzwingen immer wieder auf eine neue Art und Weise die eigene Verortung durch Erfahrungen und Auseinandersetzungen mit der gleichzeitigen Bestimmtheit und Vielfalt und Vielseitigkeit von Geschlechtlichkeit, der Sexualität und den damit verbundenen Bedürfnissen.
Arbeiten Sie konzentriert und wählen Sie mit Sorgfalt jeden weiteren Klick aus!